Anwendungshinweise

Die Wärmeflussmessplatten sind für Messaufgaben ausgelegt, bei denen die Temperatur 80°C nicht übersteigt und ein längerer Feuchtekontakt vermieden wird. Für Anwendungen, bei denen die relative Luftfeuchtigkeit 80 % übersteigt oder ein direkter Feuchtekontakt gegeben ist, müssen die Sensoren durch zusätzliche Maßnahmen geschützt werden. Der Grund hierfür besteht darin, dass dünne Kunststoffschichten nicht dampfdicht sind.

Eine Abdichtung kann z.B. durch Aluminium-Klebefolie oder das Einschweißen in bitumierte Folien oder Butylkautschuk geschehen. Bei der Verwendung von Metallfolien hoher Wärmeleitfähigkeit ist unbedingt darauf zu achten, dass diese mit der Sensoroberfläche abschließen und nicht um die Kanten herumgezogen werden (Wärmebrücken!).

Ziegelwand

Bei Messungen an Oberflächen muss berücksichtigt werden, dass der Wärmeaustausch zwischen der Oberfläche und dem umgebenden Medium nicht nur durch Konvektion und Wärmeleitung, sondern in erheblichem Maße auch durch Wärmestrahlung erfolgt. Deshalb ist es wichtig, dass die Emissions- und  Absorptionsgrade von Wärmeflussmessplatte und der Oberfläche auf der diese angebracht ist, übereinstimmen. Weil sich der Emissionsgrad von Metallfolien erheblich von dem der meisten Materialien unterscheidet, sollte gegebenenfalls eine zusätzliche Beschichtung mit einem angepassten Emissionsgrad erfolgen. Bei längerem einseitigen Feuchtekontakt ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen kann sich die Wärmeflussmessplatte deformieren, weil die verwendete Oberflächenbeschichtung zu quellen beginnt. Dies ist ein Hinweis darauf, dass  Feuchte in den Sensor eingedrungen ist und damit auch dessen Kalibrierwert beeinflusst werden kann. Zum Anbringen der Wärmeflussmessplatten auf nichtsaugenden Untergründen sollte vorzugsweise Doppelklebefolie verwendet werden. Die Benutzung von lösungsmittelhaltigen oder wasserhaltigen Klebern (z.B. Acrylkleber) ist auf saugenden bzw. diffusionsoffenen Untergründen möglich. In diesen Fällen können während der Anfangsphase der Messung thermische Effekte durch Verdunstungswärmen auftreten. Um den Sensor zerstörungsfrei wieder ablösen zu können, sollte gegebenenfalls seine Oberfläche durch ein geeignetes Trennmittel (z.B. Flüssigwachs) zusätzlich zu der herstellerseitig bereits vorgenommenen Beschichtung mit Wachs, geschützt werden.

Der Anschluss von Messleitungen ist unproblematisch durch Anlöten an den dafür vorgesehenen Anschlüssen möglich. Die Anschlüsse befinden sich mittig am Rand der Wärmeflussmessplatten und sind vorverzinnt. Bitte benutzen Sie einen nicht zu großen Lötkolben (15…30 W) und vermeiden Sie eine unnötige Erhitzung der Lötstelle.

Aufgrund des geringen Quellwiderstandes der Wärmeflussmessplatten kann beim Anschluss von hochohmigen Spannungsmessgeräten (üblicherweise einige MΩ) der Zuleitungswiderstand der Messleitungen vernachlässigt werden, so dass praktisch beliebige Leitungsquerschnitte Verwendung finden können. Weiterhin sind Störeinstreuungen, wie z.B. Netzbrummen, kaum relevant, so dass auf den Einsatz geschirmter Leitungen im Regelfall verzichtet werden kann.